Kirschblüten
Tag 109
Japan ist leider für mich offiziell ab heute vorbei, aber ich habe die wenigen Tage voll ausgenutzt. Daher kam auch kein Eintrag. Ich war vielleicht nicht zu 100 % offline, es kam jedoch schon ziemlich nah daran. Der erste Flug nach China ist nun ebenfalls acht Stunden her und ich sitze gerade in meinem Flug nach Sydney. Was ich danach vorhabe, weiß ich im Moment selbst noch nicht einmal, aber darum geht es ja zum Glück gerade nicht.
Fangen wir doch bei Tag zwei in Tokio an. Nach meinem ersten Tag war ich ja bereits absolut begeistert über die Lebendigkeit und zugleich Gelassenheit der Metropole, sowie die Hilfsbereitschaft der Japaner selbst. Ganz wichtig hierbei zu erwähnen sind die unzähligen Kirschbäume, verziert von den bekannten weiß-rosa Blüten. Nicht nur einmal oder zweimal, nein überall steht ein Exemplar und verschönert die modernen Gebäude mit seiner romantischen Erscheinung.
Der erste Tag galt der Eingewöhnung, aber erst an dem zweiten Tag in Japan sollte die Geschichte so richtig starten. Nach über drei Monaten alleinigem Reisen (neben einigen wunderbaren neuen Bekanntschaften) habe ich meine Mama zum ersten Mal wieder gesehen. Das haben wir natürlich vorher so geplant, aber durch die jeweils selbstständige Anreise war es schon ein lustiges Gefühl, als Deutscher nach längerem Aufenthalt in Australien seine Mama in Tokio anzutreffen. Nach so langer Zeit hat sich trotz mehrerer Telefonate doch mehr Gesprächsstoff angesammelt als gedacht. Und so vergingen Stunden um Stunden, in denen wir einfach nur geredet haben. Ehe wir uns versahen, brach der Abend ein, weshalb wir beschlossen, noch schnell nach draußen zu gehen. Am Abend gefällt mir die Stadt sogar noch mehr. Sie strahlt regelrecht aus allen Löchern.



Am nächsten Tag haben wir ein wenig Sightseeing unternommen. Nachdem wir einige mögliche Ziele und Attraktionen im Hinterkopf hatten, sind wir nach dem Frühstück aufgebrochen. Es war uns nun klar, wie man die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt und so war es uns kein Problem, in das Zentrum Tokios zu gelangen. Da angekommen sind wir nicht weit gelaufen und von ganz automatisch an einem Tempel vorbeigekommen. Das wollten wir uns natürlich näher ansehen und haben daher das Gelände betreten. Mehrere Geishas hielten sich dort auf und alles war in rot-gold- grünen Tönen gehalten. Was nicht fehlen durfte, waren die Kirschbäume, die sich um die Schreine legten. Auch das Symbol des Drachen war hier vorzufinden. Insgesamt fühlte ich mich total wohl, da die Umgebung eine bestimmte Ruhe und Sicherheit ausstrahlte.
Wir gingen weiter und kamen an einen Fluss, der zu dem Kaiserpalast führte. Seine Sicherheit wurde durch Graben und Mauern gewährleistet. Am Ausgang, der durch einen Schrein führte, befanden sich einige Sitzmöglichkeiten, woraufhin wir uns entschieden, kurz eine kleine Pause zu machen und die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Währenddessen brach bereits die Dunkelheit ein und wir begaben uns auf den Heimweg.


