Gosford

Tag 84
Zwischen Arbeiten und Gammeln brauche ich immer eine kleine Ablenkung. Das bedeutet für mich, Spaziergänge zu machen oder zu lesen (wenn es um Zeit für mich allein geht - sonst bin ich auch gerne in Gesellschaft). Das versuche ich zu kombinieren, indem ich mir neue Orte anschaue. Am liebsten mit einem Park oder einer Aussichtsplattform. Vor ein paar Tagen war es wieder so weit. Ich bin mir nicht ganz sicher, wo ich gelandet bin, aber davor folgte ich einer laaangen Straße mit den schönsten (und wahrscheinlich auch teuersten, wenn man die Lage mit einbezieht) Häusern der Stadt. Mit Stegen zum Wasser und einer Yacht direkt hinter dem Haus und einem gepflegten Rasen im Vorgarten. Schaut euch unbedingt meine Fotos dazu an, wobei diese wahrscheinlich nicht einmal aufnehmen konnten, wie prunkvoll die Grundstücke wirklich sind. Am Ende der Straße angekommen, landete ich in einem kleinen Park. Der Eingang führte unter einem Tor hindurch. Den Weg weiter entlang kam ich an einem Abzweig vorbei und dieser ging direkt ans Wasser. Der erste Blick reichte und ich wusste, dass ich hier meine nächsten Stunden verbringen wollte. 

Glücklicherweise hatte ich mir noch schnell davor ein paar Snacks gekauft und zusammen mit meinem Buch und etwas Musik hatte ich alles, was ich brauchte. Ach ja, mein Notizbuch war auch dabei und ich zeichnete einen Ausschnitt von diesem wundervollen Ort darin. Leider hat meine Verpflegung nicht für den ganzen Tag gereicht, weshalb ich mich auf den Weg machen musste, um mir etwas für den Abend zu holen. Außerdem wollte ich den Sonnenuntergang nicht verpassen. Zu diesem Zweck bin ich zurück in die Innenstadt Gosfords gelaufen (ziemlich nah an der Gaststätte, in der ich arbeite) und mir ein thailändisches Restaurant ausgesucht. 

So konnte ich den Sonnenuntergang mit vollem Magen richtig genießen.

An einem anderen Tag hatte ich eigentlich nichts geplant, außer gegen Mittag kurz in die Stadt zu fahren und zur Post zu gehen. Auf meinem Rückweg, genauer gesagt, als ich an der Bushaltestelle wartete, kam mir jedoch der Gedanke, dass dieser Tag mehr zu bieten hatte. Und so bin ich schnell zum nächstbesten Supermarkt gelaufen, habe mir erneut Verpflegung gekauft und schon konnte es weitergehen. 

Auch wenn ich in Deutschland keine wirkliche Wandermaus war, ist es hier ein schöner Zeitvertreib. Ich hätte mir vielleicht einen nicht so heißen Tag auswählen sollen, das war aber nebensächlich. Mein Weg begann direkt in der Stadt, was ich vorher nicht erahnt hätte. Nach nur wenigen Metern war ich auch schon tief im Wald. Es gab insgesamt viele Kreuzungen und ich musste mir immer einen neuen Weg aussuchen (dabei wusste ich doch selbst nicht, wohin er führte). Während ich dabei schon durch die Sträucher einen Blick auf die Stadt werfen konnte, hatte ich am obersten Punkt angelangt, eine hervorragende Sicht auf einfach alles. Auch hier gab es vereinzelte Plätze zum Sitzen, die ich zum Lesen genutzt habe.