Letzte Runde

An einem anderen Tag habe ich einfach endlich wilde Kängurus (wohl eher Wallabys) gesehen und das sogar zweimal. Erst am Morgen und dann nochmal am Nachmittag, was eher selten ist, da es ihnen tagsüber zu warm wird. In der Zwischenzeit sind wir zu einem anderen Grundstück gefahren, um erneut Signalradios anzubringen. Das Haus war so cool gebaut, dass es von innen einfach rund war. Auch die Einrichtung war perfekt. In ihrem Garten watschelten Gänse und Hühner und natürlich nicht zu vergessen auch ein Pfau. Ich habe einen Tee bekommen, mich auf die Veranda gesetzt und mir den Garten angesehen. Es war so eindrucksvoll, dass ich versucht habe, es zu zeichnen.



Tag 45
Puhh jetzt sind einige Tage verstrichen. Das lag nicht einmal daran, dass ich nichts gemacht habe, aber es war nicht interessant genug, um einen Eintrag zu füllen. Ich habe jeden Morgen die Hühner gefüttert und bis zum Mittag gearbeitet (wie auch schon davor). In meiner Freizeit habe ich dann entweder zusammen mit Davids Mama gebacken, war spazieren oder habe mich einfach ausgeruht. An einem Tag bin ich wieder spazieren gewesen und gerade als ich ein Foto von einem Pferd machen wollte, kam mir ein kleines rotes Auto entgegen. Darin saß Lulu und sie hat mich spontan mit nach Lismore genommen und wir waren einkaufen. Das war echt witzig, da ich hier ja sonst kaum jemanden kenne und "zu Hause" hätte ich eh nicht viel machen können, weil wir einen Stromausfall hatten. Also hat sich dieser Kurztrip angeboten. Unter anderem habe ich mir Schokolade in Form von Koalas und gefüllt mit Karamell gekauft. Die sind ein echter Klassiker hier in Australien.





Heute durfte ich die Alpakas aus meiner Hand füttern. Berühren wollten sie sich noch immer nicht lassen (und hätten mich wahrscheinlich dann auch angespuckt), aber es war trotzdem sehr toll. Danach sind wir zu den Minyon Falls (wird wie die Minions ausgesprochen hehe) gefahren. Der Nationalpark, in dem sie sich befinden, ist erneut von historischer Bedeutung. Die damalige Familie, die in dem heutigen Nationalpark lebte, hatte den Namen Widjabul Wia-bal. Wenn ich jedoch von "leben" rede, muss man berücksichtigen, dass sie wie Nomaden ständig unterwegs waren. So sicherten sie sich Vorteile in verschiedenen Kategorien, wie der Nahrungssuche. Um wieder zurückzufinden, damals hatte man ja noch kein Google Maps, pflanzten sie Channon-Palmen als Markierungen im Gebiet des Bundjalung-people-country. So entstand auch der Name des Ortes, in dem ich gerade bin, "The Channon".
Dieses Mal hatten wir einen Blick auf den Wasserfall von oben herab und gleichzeitig auf den Nationalpark und die Ostküste. Bei klarem Himmel hätte man wahrscheinlich das Meer gesehen. Das war mal wieder unglaublich. Die Fahrt wurde durch die Tatsache abgerundet, dass wir einen wilden Koala sehen konnten. Laut David ist das nicht häufig der Fall, also hatten wir enormes Glück. Das war auch mein erster Koala.

