Urangan
Tag 152
Es ist wieder mal so weit. Ich melde mich nach langer Zeit bei euch. Der Grund meiner Abwesenheit ist nicht gerade spannend. Ganz im Gegenteil, er ist tatsächlich ziemlich unspektakulär. Wie bereits in meinem letzten Eintrag erwähnt, lebe ich derzeit in Hervey Bay und habe glücklicherweise einen Job in einem Café gefunden. Da dies erstens den Großteil meiner Zeit in Anspruch nimmt (was ich zu schätzen weiß) und zweitens nicht wirklich viel in diesem Ort stattfindet, habe ich entsprechend wenig zu berichten. Das mag ein wenig trostlos klingen, doch nach dieser Periode werde ich definitiv mehr schreiben können. Bis dahin müssen wir uns in Geduld üben. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Kleinigkeiten, die meine Anwesenheit erlebnisreicher gestalten.


Ein unglaublich weiter Weg
Nicht weit von meiner Arbeit entfernt, um genauer zu sein nur 20 Minuten, befindet sich Urangan. Ein kleiner Vorort, Hervey Bays. Doch was treibt mich dahin? Dessen Wahrzeichen – der Urangan Pier. Mit einer stolzen Länge von 868 Metern gehört er zwar leider nicht zu den längsten Pieren weltweit, jedoch immerhin Australiens. Dennoch ist er sowohl in der Gegenwart ein beliebter Platz zum Angeln, als auch historisch bedeutend. In der Vergangenheit verfügte er über eine Länge von 1124 Metern und diente dem Export von Zucker. Der ausschlaggebende Punkt für mich, mir diesen Steg selbst einmal anzuschauen.
Also ging es nach einem meiner Tage im Café in den nächsten Bus und ich fuhr zu besagtem Ort. Die ersten Meter waren so weit nicht gerade beeindruckend, doch je weiter ich „in das Meer“ lief, desto bewusster wurde ich mir seiner Länge. Zwischendurch musste ich mich umdrehen, um zu kontrollieren, wie weit ich gekommen bin, denn es schien nicht enden zu wollen. Bis ich endlich das Ende erreichte. Mich überkam das gleiche Gefühl, als hätte ich eine Ziellinie überquert.

